Nun bin ich schon über elf Monate auf dem mir vorher unbekannten Kontinent Afrika. In den letzten Monaten hatte ich die Gelegenheit in ein neues Land mit einer fremden Kultur hinein zu schnubbern und dabei viele schöne, aber auch einige unschöne Erfahrungen zu machen. Doch jetzt neigt sich meine Zeit hier dem Ende zu und schon bald werde ich nicht mehr jeden Tag bei Sonnenschein meinen Alltag in Lomé meistern, sondern werde wieder zu Hause, in Leipzig sein.
Das letzte Jahr war definitiv ein sehr lehrreiches Jahr für mich und ich habe das Gefühl in einem Jahr mehr als in 12 Jahren Schule gelernt zu haben. Bevor es losging meinte meine Mutter zu mir, dass ich von diesem „Abenteuer“ noch mein ganzes Leben lang zehren werde, ich glaube sie hatte damit Recht. Ich habe nicht nur gelernt mich fließend auf Französisch auszudrücken und diese Sprache auch problemlos zu verstehen, sondern auch viel über Kultur und mich selber gelernt.
Es gibt unzählige Sachen die ich zu Hause vermissen werde. Den Strand, das Meer, die Sonne, immer französisch zu sprechen (wer hätte gedacht, dass ich das mal von der Sprache sage mit der ich so lange auf Kriegsfuß stand), Haricot und Kochbanane (meine togolesischen Lieblingsessen), Mototaxen, Freunde und eine tolle Gastfamilie. Zu Hause werde ich die Liste bestimmt noch verlängern können.
Aber ich muss auch ehrlich sagen, ich freue mich auf zu Hause, auf meine Familie, meine Freunde, mein Fahrrad, feiern gehen und natürlich leckere Pizza (hier in Togo ist Pizza leider immer eine Enttäuschung). Ich glaube ein Jahr ist eine gute Länge für einen Freiwilligendienst, aber es ist dann auch gut wieder nach Hause zu gehen und man ist bereit dafür.
So ganz kann ich mir das alles noch nicht ganz vorstellen. Eine der größten Umstellungen wird wohl das Klima sein. Ich habe mich doch schon sehr gut an die stätigen 32°C gewöhnt und ziehe mir bei 30°C schon gerne mal eine Jacke über. Hoffen wir mal, dass ich die Heizkosten meiner Familie nicht zu sehr in die Höhe treibe! 😉
Vielleicht ist es an dieser Stelle auch mal Zeit „Danke!“ zu sagen. An meine Familie und Großeltern, die mich immer wieder mit „Westpaketen“ und dicken Briefumschlägen überrascht und mit Süßigkeiten, Kleidung und Beschäftigungsmaterial versorgt haben und viel an mich gedacht haben. An meine Eltern, Schwestern und Manschens, die im Februar den langen Flug auf sich genommen haben, um mich zu besuchen und gemeinsam mit mir eine wunderschöne Zeit verbracht haben. An Anna und Kilian, die im Juli da waren um gemeinsam mit mir Ghana unsicher zu machen. An Anna und Hannah (die besten Freundinnen der Welt) die 24/7 über WhatsApp für mich da waren und mit denen ich alles teilen konnte was mich beschäftigt. An meine tolle Gastfamilie bei der ich 3 Monate lang leben durfte. An meine Mitfreiwilligen Alena, Laura und Saphira, mit denen ich gemeinsam gereist bin, diskutieren konnte und viel gelacht habe. An meine ganzen Freunde in Deutschland, die immer wieder nachgefragt haben wie es mir so geht und mich über den neusten Tratsch aus Leipzig informiert haben. Und natürlich an alle die ich jetzt hier nicht erwähnt habe, die aber trotzdem in Gedanken oder mit Gebeten bei mir waren, diesen Blog gelesen haben oder mich mit Spenden unterstützt haben. Vielen Dank euch allen! Die ganze Unterstützung, die ich erhalten habe ist bei weitem nicht selbstverständlich und bedeutet mir sehr viel.
Die nächsten, letzten Tage in Togo möchte ich nochmal genießen. So richtig schön mit Strand, Lieblingsessen und meinen Mitfreiwilligen. Also werde ich mich dann wohl erst wieder aus der Heimat melden. Ich freu mich schon wahnsinnig darauf viele von euch zu sehen!